E-Lokus
Im nächsten Schritt führe ich den E-Lokus ein. Dieser ist verantwortlich für das sogenannten "epistatische Gen". Die Epistasie führt zur Ausbildung von Rot- beziehungsweise Gelbtönen im Fell.
Besitzt der Chihuahua in seinem Genom ein "E", so ist er in der Lage den Farbstoff Eumelanin zu produzieren. Dieser Farbstoff sorgt je nach B-Lokus für eine schwarze beziehungsweise schokobraune
Fellfärbung. Besitzt der Hund allerdings in beiden Genkopien die veränderte Form, sprich das Gen "e", so ist er reinerbig für die Produktion von Phaeomelanin, dem roten Farbstoff. In diesem Fall
werden keine schwarzen oder schokofarbenen Pigmente ausgebildet, sondern nur gelbe ("blond") beziehungsweise rote ("fuchs").
beide ee (1. blond - 2. fuchs)
Im Folgenden sollen nun der B- und E-Lokus miteinander kombiniert werden:
B-Lokus E-Lokus Nasenschwamm Fellfarbe
BB EE
schwarz schwarz
BB Ee
schwarz schwarz
BB ee
schwarz blond/fuchs
Bb EE
schwarz schwarz
Bb Ee
schwarz schwarz
Bb ee
schwarz blond/fuchs
bb EE
schokobraun schokobraun
bb Ee
schokobraun schokobraun
bb ee
schokobraun blond/fuchs
Nach diesem Schema sind also durchschnittlich vierzig Prozent der Hunde genotypisch schwarz pigmentiert, dreißig Prozent der Hunde blond/fuchs und nur zwanzig Prozent der Hunde schokofarben. Von
den dreißig Prozent der blonden beziehungsweise fuchsfarbenen Hunde besitzen mehr Hunde eine schwarze als eine schokofarbene Nase. Die Fellfarbe kann durch die Epistasie also überdeckt werden,
die Farbe des Nasenschwamms allerdings nicht.
Ein weiteres Gen des E-Lokus, das "EM"-Gen ist verantwortlich für die Ausbildung einer schwarzen oder schokobraunen Gesichtsmaske beim Chihuahua. Diese ist allerdings bei vielen Chihuahuas
phänotypisch nicht sichtbar, obwohl sie genotypisch verankert ist. Dies hängt damit zusammen, dass sich bei manchen Chihuahuas die Farbe der Maske nicht von der Fellfarbe unterscheiden lässt:
etwa bei einem schwarzen Chihuahua mit schwarzer Maske. Ein anderer Fall, bei welchem die dunkle Maske nicht offensichtlich ausgebildet wird, liegt vor, wenn andere Gene, etwa diese, die für die
Fellfarbe weiß verantwortlich sind, die Pigmentierung einer dunklen Maske überlagern. Zu beachten gilt auch, das Masken bei Welpen, die mit der Zeit zurück gehen und fast vollständig
verschwinden, nicht im Zusammenhang mit dem "EM"-Gen stehen. Letztlich ist die Gesichtsmaske nur bei Hunden in den Fellfarben sable, fawn oder brindle sichtbar. "EM" ist dabei dominant über
"e"
1. blue fawn with black mask - 2. light brindle with black mask